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Julia

Eine Herzensangelegenheit

Kennt ihr das: da kommt ein neuer Aspekt, ein Thema in euer Leben, von dem ihr vorher noch nie gehört habt und dann plötzlich von drei Seiten. Manchmal sind es einfach Trends, manchmal ggf. ein Bewusstseinssprung bei uns, der dann das Neue auf verschiedenen Ebenen in unser Leben zieht. Mir ist das zuletzt mit dem Thema Herzfrequenzvariabilität (HFV) so gegangen. Wäre ich eine interessiertere Sportlerin wäre sie mir vermutlich längst ein Begriff gewesen - bin ich aber nicht. So kam letzten Winter irgendwann mein Liebster damit und ich hörte erstmalig, das eine hohe HFV ein guter Indikator für Fitness und Herzgesundheit sei. Aha oder besser Oha.


Nun bin ich leider Bluthochdruckkandidatin und nehme seit gut 10 Jahren einen Blutdrucksenker. Um meine Werte im Auge zu behalten mache ich alle Jahre wieder mal ein Langzeit-EKG, Blutdruckmessung und Belastungs-EKG. Auch da erschien für mich neu die HFV als Messfaktor. Und ums kurz zu machen, mein Wert war im Keller.


Hier saß ich nun bei meinem Hausarzt (Herzspezialist/ganzheitlicher Mediziner) und der war selber ganz überrascht, da meine Blutwerte all in all sehr gut sind. Mein Energielevel war total unten und er meinte nur „irgendwas zieht Ihnen hier Saft ab, bzw. warum ist das so, haben Sie eine Idee?“ Ich hatte keine, abgesehen vom Endspurt einer Haussanierung und eines bevorstehenden Umzugs. Und natürlich war ich deswegen leer gelaufen, aber so basal schlimm…


Einige Wochen später bei einer Therapeutin, die sich auf Trauma und SE (Somatic Experience) spezialisiert hat, hörte ich nun eher beiläufig „oh ja, das mit den katastrophalen HFV-Werten bei seriell traumatisierten Menschen, das kennen ich. Sogar persönlich.“ Und natürlich erschloß und öffnete sich einmal mehr mein Verständnis für Traumata, die in der Kindheit entstehen und ja quasi verlangen, das wir unser Leben lang ausgleichen, erspüren und uns anpassen - das ist TOTAL anstrengend. Menschen die mit Entwicklungs- oder Bindungstrauma zu tun haben können einfach aus dieser Tatsache heraus sehr erschöpft sein. In der Tiefe.


Erst der bewußte Umgang und das Verständnis für die eigene Geschichte können hier für Erleichterung sorgen. Und natürlich Geduld und Zeit.


Zur Entlastung möchte ich euch zurufen: mein Wert hat sich tatsächlich innerhalb einiger Monate um ein Drittel verbessert. Mögliche Faktoren könnten sein:


- wirklich genug (Wasser) trinken, mind. 2 Liter täglich!! Check das mal ganz ersthaft, ich befürchte viele Menschen denken, das sie genug trinken, tun es aber nicht.

- jeden zweiten/dritten Tag 20-30 Minuten sporteln. Ich habe es immer wieder mit Laufen versucht, finde das aber so unsäglich öde, das ich nun auf der Yogamatte gelandet bin. Allerdings kein Yin- sondern Poweryoga, Bauch-Beine-Po oder anderes, was mich gut ins Schwitzen bringt. Ich denke hier ist wichtig was zu finden, was wirklich für Spaß, bzw. ein gutes Gefühl (danach) sorgt

- beim Duschen am Ende immer ganz kalt duschen oder zumindest mal kleine Herausforderungen annehmen - immer länger und entspannter, atmen hilft ;-) Seit Wim Hof in aller Munde ist, steht geschrieben wie gesund das Ganze ist fürs Herzkreislaufsystem.

- regelmäßig gegen 22Uhr ins Bett gehen (im Ayurveda ist ab 22 Uhr Pitta-Zeit, d.h. da geht die Energie langsam wieder hoch, also gerne nicht später zur Ruhe kommen, sonst kann es erstmal wieder schwerer werden mit dem einschlafen)


und natürlich:

- alle Ressourcen nutzen, die du so etabliert, bzw. am Start hast (bewußt lecker Essen, deine weiche Decke auf dir spüren, einen Spaziergang machen, die Schwerkraft spüren, mit deinem Haustier kuscheln, ein Waldspaziergang etc.) - sich ihrer immer besser bewußt zu sein schafft kleine Ruheinseln im Alltag, soooo wichtig.



Zum tracken meiner Daten nutze den Oura-Ring. Ich möchte hier keine Werbung machen, teile nur was mir hilft (eine Smartwatch tuts sicherlich genauso). In der Tat ein Invest, aber mich motiviert es um meinen Schlaf, meine Bewegung und auch z.B. meine HFV zu wissen. Wissen ist da bei mir gleich Beruhigung. Zum Beispiel habe ich lange geglaubt, das ich sehr schlecht schlafe. Und ja, es gibt immer noch suboptimale Nächte bei mir (wie bei vielen „unserer Art;-), aber all in all sind sie besser als gedacht. Und dank dem Oura-Ring weiß ich nun, das sich mein HFV-Wert inzwischen um ein Drittel verbessert hat. Okay, wenn man im Keller startet, haha. Und ich erlaube mir natürlich auch, ihn mal ein paar Tage abzulegen, wenn ich das Gefühl habe, nun streßt mich das Ganze mehr als es mir gut tut.


An der Stelle dürft ihr bitte ganz aufmerksam sein. Manches beruhigt und motiviert den Einen und streßt den Anderen. Schau einfach wie viel „Kontrolle“ dir gut tut.



Bei Fragen dazu melde dich gerne!


Du bist nicht alleine und alles kann besser werden.

In diesem Sinne, alles Liebe und herzliche Grüße

Julia


35 Ansichten1 Kommentar

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1 Comment


dl
Jul 19, 2023

Danke für deinen Beitrag zum Entschleunigen unserer oft viel zu schnellen, traumatisierten Welt❤️ 🐌❤️

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